- Regierung in Rom zeigt sich weiter stur und lenkt nicht ein
- Konjunktur in Eurozone mit Abschwächung
- Anleihen in Europa unter Druck
Brüssel forderte eine Überarbeitung des Budgetentwurfs
Die Europäische Kommission lehnte vor drei Wochen den Budgetentwurf aus Italien ab und forderte eine Überarbeitung. Rom liess die Frist allerdings verstreichen und lenkte nicht ein. Die Staatsverschuldung Italiens ist mit aktuell 130 Prozent der Wirtschaftsleistung doppelt so hoch wie nach den EU-Regeln erlaubt. Gemäss Budgetentwurf würde sich die Neuverschuldung in Italien im nächsten Jahr um weitere 2.4% der Wirtschaftsleistung erhöhen. Falls Italien weiter nicht einlenken sollte, könnten Sanktionen verhängt werden, was ein Novum darstellen würde.
Konjunktur in Eurozone mit Schwächezeichen
Die Konjunkturindikatoren aus der Eurozone machten in den letzten Tagen wenig Freude. Die Einkaufsmanagerindizes sind auf den tiefsten Stand seit 25 Monaten gesunken. In Italien notieren die PMI’s mittlerweile unter der kritischen Marke von 50 Punkten und deuten auf einen Abschwung im Industriesektor hin. Angesichts der konjunkturellen Schwächesignale revidierte die Europäische Kommission ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone nach unten.
Erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten
Unserer Meinung nach stehen insbesondere Anleihen in Europa im Fokus des Haushaltsstreits zwischen der EU und Italien. Mittelfristig sehen wir in der Eurozone allerdings weiterhin moderat höhere Renditen. Politische Unsicherheiten gepaart mit schwächeren Konjunkturdaten sorgen unserer Einschätzung nach an den Finanzmärkten für eine erhöhte Volatilität. Auf der Aktienseite empfehlen wir unverändert eine defensive Ausrichtung.