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Aktien - die wichtigsten Kennzahlen

Datum: 12.06.2020 


Aktie kaufen oder nicht? Aktien-Kennzahlen bieten ökonomische Informationen, welche in die Entscheidungsfindung miteinfliessen sollten. Wir stellen die wichtigsten vor und zeigen auf, welchen Ansatz die GKB in ihrer Aktienselektion verfolgt. 

 

 

Eine Aktienselektion ist selten von Erfolg gekrönt, wenn die Entscheidungen nur auf Basis des Bauchgefühls getroffen werden. Dieser Meinung ist auch Warren Buffet, der treffend dazu sagte:

«It's far better to buy a wonderful company at a fair price then a fair company at a wonderful price.»

Dafür braucht es jedoch Fakten. Doch auf welche Fakten müssen Anlegerinnen und Anleger bei der Beurteilung von Aktien achten? Kennzahlen helfen bei der Bewertung und geben wichtige Anhaltspunkte, um einzelne Titel innerhalb einer Branche miteinander zu vergleichen. Sie geben zudem rasch einen interessanten Einblick in ein Unternehmen. Wir stellen 5 relevante Kennzahlen vor.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine oft verwendete Kennzahl zur Aktienbewertung. Es errechnet sich aus dem Aktienkurs geteilt durch den Gewinn pro Aktie. Ein Rechenbeispiel: Der aktuelle Aktienkurs beträgt CHF 100. Im letzten Geschäftsjahr wurde ein Gewinn von CHF 5 pro Aktie erzielt. Für den Gewinn wird meist der von den Analysten für das laufende Geschäftsjahr erwartete Wert eingesetzt. Das KGV in unserem Beispiel beträgt also 100 / 5 = 20. Das KGV besagt somit, wie oft der Gewinn pro Aktie im aktuellen Kurs enthalten ist, beziehungsweise nach wie vielen Jahren der Gewinn die Aktie «bezahlt» hat.

Generell gilt: Je niedriger das KGV ist, desto günstiger ist eine Aktie bewertet. Allerdings ist es für die Entscheidungsfindung wichtig zu wissen, weshalb eine Aktie ein hohes oder tiefes KGV ausweist. Das KGV eignet sich nur zum Vergleich ähnlicher Geschäftsmodelle, also zum Beispiel von Unternehmen innerhalb derselben Branche. Ein Entscheid sollte niemals nur aufgrund des KGVs getroffen werden.

 

Kurs-Buchwert-Verhältnis

Für das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) wird der Aktienkurs durch den Buchwert pro Aktie geteilt. Der Buchwert pro Aktie entspricht (vereinfacht betrachtet) dem in der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesenen Eigenkapitals pro Aktie. Er liegt meist unter dem aktuellen Marktwert bzw. unter dem aktuellen Börsenkurs. Ein Rechenbeispiel: Hat ein Unternehmen einen Buchwert von CHF 5 Mrd. und hat CHF 200 Mio. Aktien im Umlauf, ergibt sich ein Buchwert von CHF 25 pro Aktie. Liegt der Aktienkurs dieses Unternehmens bei CHF 30 je Aktie, ergibt das ein KBV von 1.2.

Ein KBV von unter eins würde bedeuten, dass das Unternehmen an der Börse unter seinem «inneren» Wert gehandelt wird. Ein klares Zeichen für einen günstigen Kauf? Nein, denn es gibt viele verschiedene Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Das KBV sagt für Unternehmen mit hohen immateriellen Werten wenig aus. Auch Immobilien können auf unterschiedliche Art und Weise in den Buchwert einfliessen. Das KBV ist also sehr branchenabhängig und kann leicht beeinflusst  werden. Es ist daher wichtig, das KBV nicht isoliert zu betrachten, sondern in Kombination mit weiteren Kennzahlen.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite errechnet sich, indem die Dividende durch den aktuellen Aktienkurs geteilt und mit 100 multipliziert wird. Sie bezeichnet die Verzinsung des investierten Aktienkapitals je Aktie in Prozent. Ein Rechenbeispiel: Beträgt die Dividende einer Aktie CHF 10 und der Aktienkurs liegt bei CHF 200, ergibt das eine Dividendenrendite von 5%. 

Generell gilt: Je höher die Dividendenrendite desto besser. Aber auch hier muss genau hingeschaut werden. Eine hohe Rendite kann auch durch einen (zu) tiefen Aktienkurs entstehen oder weil das Unternehmen viel zu hohe Auszahlungen tätigt, die nicht durch Gewinne gedeckt sind.

 

Eigenkapitalrendite

Die Eigenkapitalrendite bezeichnet das Verhältnis des Gewinns zum Eigenkapital eines Unternehmens, also die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Mit dieser Zahl lässt sich beurteilen, ob ein Unternehmen eine hohe Ertragskraft hat oder nicht. Ein Rechenbeispiel: Das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn von CHF 250'000. Das Eigenkapital beträgt CHF 4 Mio. Die Eigenkapitalrendite beträgt demnach 250'000 / 4'000'000 x 100 = 6.25%.

Eine hohe Eigenkapitalrendite ist besser als eine niedrige. Mögliche Stolperfallen liegen auch hier in den unterschiedlichen Möglichkeiten der Rechnungslegung, also der Art und Weise, wie das Unternehmen das Eigenkapital berechnet. Denn die Eigenkapitalrendite kann sich auch durch die Aufnahme von Fremdkapital erhöhen und das Ergebnis optimieren.

 

Enterprise Value to EBITDA

Zuallererst ist es wichtig zu verstehen, dass der EV (Enterprise Value) to EBITDA (Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisaton) keine feststehende Kennzahl ist. Erst im Vergleich sind aussagekräftige Schlussfolgerungen möglich. Denn im Zeitvergleich und auch im Vergleich mit anderen Unternehmen kann die Profitabilität einer Gesellschaft beobachtet werden. Ein steigender EV to EBITDA (Berechnung: EV / EBITDA) weist auf sinkende Gewinne, einen steigenden Enterprise Value oder beides hin. Der EV wird folgendermassen berechnet: Marktkapitalisierung + Schulden – liquide Mittel. Einfach gesagt ergibt sich aus der Berechnung der Marktwert eines Unternehmens, also derjenige Wert, der ein Investor für eine Übernahme des Unternehmens zu zahlen hätte.

Letztendlich ermöglicht der EV to EBITDA eine Schätzung bezüglich des aktuellen Börsenkurses. Anhand der vergangenen Gewinne (und möglicherweise auch Gewinnprognosen) und der Aktienkurse wird eine Tendenz erkennbar, ob eine Aktie teurer oder billiger wird. Wenn keine fundamentalen Bedenken gegenüber einem Unternehmen bestehen, ist ein möglichst niedriger EV to EBITDA ein Kaufsignal.

 

Wie geht die GKB bei der Aktienselektion vor?

Die Erläuterungen zu den einzelnen Kennzahlen haben gezeigt, dass die Betrachtung einer einzigen Kennzahl für die Bewertung einer Aktie zu kurz greift. Um eine fundierte Entscheidungsbasis zu erhalten, sollten immer mehrere Kennzahlen einbezogen und verglichen werden. Bei der GKB bildet die Grundlage zur Selektion ein eigens dafür entwickeltes Mehrfaktorenmodell. Darin fliessen nebst vielen anderen auch die oben erwähnten Kennzahlen ein. Die Aktienselektion der GKB zeichnet sich durch die Investition in qualitativ hochwertige Unternehmen und die Partizipation an langfristigen Risikoprämien aus. Sie bietet Anlegerinnen und Anlegern durch die systematische Umsetzung einen effektiven Mehrwert.

 

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