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Alle Augen auf die Konjunktur.

Datum: 16.09.2024 
Autor: Roman Bättig

​​​An den Finanzmärkten stehen aktuell die Konjunkturdaten und damit verbundene Notenbanken-Aktionen im Fokus. Abgesehen von den Leitzinsentwicklungen interessieren die US-Wahlen. Die (An-)Spannung an den Aktienmärkten hält also an.

​«Der Goldpreis profitiert von der Aussicht auf tiefere Zinsen.»

Nach einem schwachen Start in den September, haben sich die Aktienmärkte im Verlauf der letzten Woche etwas erholt. Eine Stütze diesbezüglich stellten die am Mittwoch veröffentlichten Daten zur US-Inflation dar. Bereits zum fünften Mal in Folge konnte eine rückläufige Inflation im Vergleich zum Vormonat kommuniziert werden. Mit 2.5 Prozent im Jahresvergleich liegt sie im August nur noch leicht über dem Ziel der US-Notenbank Fed von 2 Prozent. In Kombination mit dem schwächelnden Arbeitsmarkt sehen die Aktienmärkte dies als gutes Vorzeichen für eine Zinssenkung der Fed diese Woche. Wir gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Die Gesamtinflation hat sich wie erwartet zurückgebildet, die Kerninflation stagniert jedoch auf erhöhtem Niveau. Die Preisdaten konnten somit nicht restlos überzeugen. Hinzu kommt, dass sich der Arbeitsmarkt zwar abschwächt, allerdings sehr langsam. Die wirtschaftliche Entwicklung dürfte die US-Notenbank deshalb kaum zu einem Schritt von 50 Basispunkten bewegen.

Ebenfalls eine leichte Erholung zeigten in der zweiten Wochenhälfte die Ölpreise. Sorge um die Entwicklung der US-Konjunktur sowie die anhaltende Schwäche in China liessen den Preis für ein Barrel der Sorte Brent Anfang Woche zum ersten Mal seit Ende 2021 unter die Marke von 70 US-Dollar sinken. Die Organisation der erdölexportierenden Länder (Opec) verändert die Prognosen für die globale Ölnachfrage jedoch kaum: Sie rechnet für 2025 weiterhin mit einer Nachfrage von rund 106 Millionen Barrel pro Tag. Diese Prognose scheinen Marktteilnehmende mit Skepsis aufzunehmen – die Nachfragesorgen überwiegen aktuell. Am Wochenende veröffentlichte Daten zur Industrieproduktion und zum Konsum in China zeigen eine Abschwächung der chinesischen Wirtschaftsentwicklung auf breiter Front. Ohne gezielte Stützungsmassnahmen durch die Regierung dürfte das Wachstumsziel von 5 Prozent erneut verfehlt werden.

Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA stützte vergangene Woche nicht nur die Aktienmärkte, sie verhilft aktuell auch dem Goldpreis zu weiteren Höhenflügen. Zusätzlich stützen die Zukäufe durch Zentralbanken, welche ihre nationalen Reserven aufstocken, den Preis. Sorgen um die geopolitische Lage, beispielsweise eine Zuspitzung im Gaza-Krieg oder im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, lassen den Goldpreis ebenfalls steigen.

Damit stehen an den Finanzmärkten weiterhin Konjunkturdaten und damit verbundene Implikationen auf die weiteren Aktionen der Notenbanken im Fokus. Und abgesehen von den Leitzinsentwicklungen interessiert natürlich auch die US-Präsidentschaftswahl. Somit dürfte die (An-)Spannung an den Aktienmärkten in den kommenden Wochen anhalten und eine gewisse Volatilität bestehen bleiben. In diesem Umfeld lohnt es sich, am breit diversifizierten Portfolio festzuhalten. 

 

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