GKB Chur

Schweizer Aktien haben Aufholpotenzial.

GKB Anlage-Fokus

Datum: 20.01.2025 Neu
Autor: Daniel Lüchinger
​​​​​​​​Viele Aktienmärkte haben das Jahr 2024 nahe an ihrem Allzeithoch beendet – nicht so der Schweizer Aktienmarkt. Im 4. Quartal hat sich der Rückstand zum globalen Aktienmarkt nochmals ausgeweitet. Die Indexschwergewichte Nestlé, Novartis und Roche sind attraktiv bewertet und auch klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen bergen Erholungspotenzial.

Im Vergleich zu anderen Anlageklassen hat sich der Schweizer Aktienmarkt (SPI) im Jahr 2024 mit 6.2 Prozent enttäuschend entwickelt. Schweizer Immobilienfonds erreichten im selben Zeitraum eine Rendite von 17.6 Prozent und die mit deutlich geringeren Schwankungen behafteten Schweizer Obligationen erzielten eine Rendite von 5.4 Prozent. Der globale Aktienindex MSCI World in Schweizer Franken stieg – angetrieben durch starke amerikanische Aktien und die deutliche Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Franken – um 28.4 Prozent.

​​​​​​«Wir sehen Chancen für den Schweizer Aktienmarkt.​​»​ 

Der Schweizer Aktienmarkt ist stark von der Kursentwicklung der Unternehmen Nestlé, Roche und Novartis abhängig – sie machen 37% der Marktkapitalisierung im SPI aus. Die Indexschwergewichte enttäuschten im letzten Jahr – insbesondere Nestlé (-20.8 Prozent). Roche hat die Talsohle bereits im Mai 2024 durchschritten und einige Analysten erwarten in diesem Jahr auch bei Nestlé eine Verbesserung. Das tiefe vorausschauende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der globalen Konzerne stellt für langfristig orientierte Anleger einen interessanten Einstiegszeitpunkt dar. Letzteres gilt auch für klein- und mittelkapitalisierte Schweizer Unternehmen, die stark unter dem schwierigen Marktumfeld in Europa und China gelitten haben. Eine Konjunkturaufhellung in Europa und Stützungsmassnahmen in China könnten dafür sorgen, dass es für dieses Segment wieder aufwärts geht. 

 In den USA und Europa wurden die Aktienindizes in den letzten zwei Jahren stark von den Wachstumsfeldern Künstliche Intelligenz (KI) und Schlankmacher-Medikamenten angetrieben. Allerdings ist die Bewertung ausgereizt: Sowohl einige der "Magnificent 7" als auch die Pharmakonzerne NovoNordisk und Eli Lilly haben sich deutlich von ihren Höchstkursen verabschiedet. In unseren Augen handelt es sich dabei um eine gesunde Konsolidierung. Die zugrundeliegenden Megatrends bleiben bestehen, aber die Luft für hoch bewertete Wachstumsaktien wird – auch aufgrund der gestiegenen Langfristzinsen in den USA – unserer Ansicht nach dünner. 

Für den Schweizer Aktienmarkt sind die Aussichten gut: Die robuste Wirtschaft, tiefe Inflation, grosse Anzahl qualitativ hochwertiger Unternehmen und die attraktive Bewertung sprechen für Schweizer Aktien. Zudem steht die Dividendensaison vor der Tür: Die Dividendenrendite des Swiss Performance Index beträgt aktuell 3.0 Prozent, die Rendite einer 10-jährigen Schweizer Staatsanleihe liegt bei 0.4 Prozent. Auch der Leitzins der SNB weckt Erinnerungen an das Nullzinsumfeld. Schweizer Aktien bieten gegenüber Schweizer Staatsanleihen somit eine Risikoprämie, welche über dem langfristigen Durchschnitt liegt.

Gemeinsam wachsen.