SNB-Zinssenkung und ihre Folgen.

Datum: 24.03.2025 
Autor: Daniel Lüchinger

​​​​​​Obwohl die SNB ihre Geldpolitik in der letzten Woche erneut gelockert hat, entwickeln sich die Festhypothekarzinsen in der Schweiz gegenläufig. Durch welche Faktoren lässt sich diese unerwartete Entwicklung erklären?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins letzte Woche um 0.25 Prozent gesenkt. Dieser Schritt erfolgte aufgrund des anhaltend niedrigen Inflationsdrucks und der gestiegenen Risiken einer weiteren Abschwächung der Inflation. Die Inflation in der Schweiz ist von 0.7 Prozent im November auf 0.3 Prozent im Februar gesunken. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die tieferen Strompreise zurückzuführen. Prognosen deuten darauf hin, dass die Inflation in der Schweiz auch in den kommenden Monaten auf einem tiefen Niveau verharren wird.

​«Die SNB zielt mit ihren geldpolitischen Massnahmen darauf ab, die Wirtschaft zu stimulieren und dem deflationären Trend entgegenzuwirken.»​


Die SNB hat in jüngster Zeit eine Reihe von Zinssenkungen vorgenommen – diejenige letzte Woche war die fünfte in Folge. Es ist erkennbar, dass die SNB mit ihren geldpolitischen Massnahmen darauf abzielt, die Wirtschaft zu stimulieren und dem deflationären Trend entgegenzuwirken. Damit reagiert die SNB proaktiv auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und versucht, die Preisstabilität in der Schweiz zu gewährleisten. Die konsequente geldpolitische Lockerung signalisiert, dass die SNB entschlossen ist, die wirtschaftliche Entwicklung in einem unsicheren globalen Umfeld zu unterstützen.

Die SNB spielt eine zentrale Rolle in der Schweizer Wirtschaft, indem sie den Leitzins festlegt. Dieser Zinssatz dient als massgebliche Grösse für die kurzfristigen Kreditkosten der Geschäftsbanken. Er beeinflusst die Zinssätze für verschiedene Finanzprodukte wie Kredite, Sparguthaben und Hypotheken. Insbesondere Festhypotheken haben in der Schweiz eine grosse Bedeutung. Entgegen der geldpolitischen Lockerung durch die SNB zeigen die Zinssätze für Festhypotheken in der Schweiz aktuell eine gegenläufige Entwicklung. Diese Bewegung erstaunt. Sie lässt sich jedoch durch verschiedene Faktoren erklären, welche über die direkte Kontrolle der Nationalbank hinausgehen.

Ein wesentlicher Einflussfaktor für Festhypotheken sind die langfristigen Zinssätze am Kapitalmarkt. So sind die Renditen für 10-jährige Schweizer Staatsanleihen zuletzt angestiegen. Diese Renditen widerspiegeln die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der zukünftigen Inflation, des Wirtschaftswachstums und der allgemeinen Zinsentwicklung. Die langfristigen Zinsen in der Schweiz werden zudem massgeblich von globalen Wirtschaftstrends beeinflusst, insbesondere von Entwicklungen in den USA und der Eurozone. Zukünftige Erwartungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Steigende Wachstumserwartungen können zum Beispiel, selbst bei aktuell niedriger Inflation, zu höheren langfristigen Zinssätzen führen. Das geplante Fiskalpaket Deutschlands beispielsweise ist ein Faktor, der für höheres Wachstum sorgen kann. Die Schweiz als kleine, offene Volkswirtschaft ist daher nicht immun gegenüber globalen Einflüssen. ​​

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