Im schottischen Glasgow startet am 31. Oktober die 26. Weltklimakonferenz, die sogenannte «COP26» (Conference oft the Parties). Die Konferenz soll den weltweiten Klimaschutz voranzutreiben und die Länder bei der Anpassung an die Erderwärmung und im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.
Wir steuern auf eine 3 Grad Erwärmung hin
Das Pariser Klimaabkommen von 2015 sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Gemäss einem kürzlich vorgestellten Bericht des UN-Umweltprogramms lässt sich der Treibhausgasausstoss – mit den derzeitigen Klimaschutzplänen – bis 2030 um 7.5 Prozent reduzieren. Das würde eine Erderwärmung von 2.7 Grad bis zum Jahr 2100 bedeuten. Um die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1.5 Grad zu begrenzen – wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart – ist eine Verringerung von rund 55 Prozent, also dem Siebenfachen, notwendig.
Spät, aber noch nicht zu spät
Die letzte Weltklimakonferenz («COP25») fand im Dezember 2019 in Madrid statt, brachte jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Die Teilnehmer beschlossen zwar die Reduzierung von Treibhausgasen und Hilfen für arme Länder, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, doch in Bezug auf den internationalen Emissionshandel kam man selbst nach einer Verlängerung der Verhandlungen um zwei Tage zu keiner Einigung. Der Punkt wurde auf den Folgegipfel in Glasgow verschoben. Die Weltklimakonferenz von Glasgow gilt nun als entscheidend für die Erreichung der Pariser Klimaziele. Auf der Agenda stehen vier übergeordnete Themen:
Globale Klimaneutralität bis Mitte des 21. Jahrhunderts und die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels
Massnahmen zum Schutz von Gemeinschaften und natürlichen Lebensräumen
Klärung der Finanzierung
Internationale Zusammenarbeit
Klimawandel birgt für Anleger nebst Risiken auch attraktive Chancen
Der Klimawandel ist zu einem bedeutenden Risikofaktor für die Weltwirtschaft geworden, wobei einzelne Volkswirtschaften und Regionen unterschiedlich stark betroffen sind.
Die GKB ist davon überzeugt, dass die Massnahmen zur Begrenzung des Klimawandels bis zur Mitte des Jahrhunderts zu hohen Kosten führen. Dies macht es sehr wahrscheinlich, dass auch die Wertentwicklung von Vermögenswerten (einschliesslich Aktien und Anleihen) durch den Klimawandel beeinträchtigt wird.
Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft birgt jedoch nicht nur Risiken, sondern auch Investitionschancen, insbesondere im Bereich Technologie. Unternehmen, die innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten, die den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und hocheffizienten Zukunft unterstützen, dürften vom Umbau der Weltwirtschaft profitieren.
Einbezug von Klimarisiken in nachhaltige Anlagestrategie der GKB
Die wissenschaftlichen Belege sind klar – die Klimaerwärmung ist Realität und bringt Risiken und Unsicherheit mit sich. Wir alle wissen: Unser Handeln hat Konsequenzen für die Natur, unsere Gesundheit und unsere Sicherheit.
Die GKB sieht eine Anlagestrategie zur Verringerung des CO2-Ausstosses als ein zentrales Element, welches den Nachhaltigkeitsansatz der Bank in näherer Zukunft ergänzen wird. Angesichts der zunehmenden Dringlichkeit wollen wir zukünftig sicherstellen, dass sowohl das Vermögen der Bank als auch das Vermögen unserer Kundinnen und Kunden in Strategien investiert wird, die mit dem Ziel des Pariser Klimaabkommens einhergehen.
Die GKB ist davon überzeugt, dass jeder Wirtschaftszweig auf dem gesamten Weltmarkt seinen Teil zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen muss. Solche Investitionen bedeuten nicht, dass nur Unternehmen ausgewählt werden, die direkt zur Energiewende beitragen, wie beispielsweise Hersteller von Windturbinen oder Solarzellen. Ebenso zentral ist der Übergang von Unternehmen auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft.