Die Notenbanken in der Schweiz, der Eurozone und den USA haben im Dezember ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nahm eine deutliche Anpassung vor und reduzierte den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0.5 %, womit sie viele Marktbeobachter überraschte. Der Rückgang des Inflationsdrucks veranlasste die Währungshüter zu diesem Schritt. Die Inflationsrate liegt mit 0.7 % bereits im unteren Bereich des Zielbandes von null bis zwei Prozent. Dabei entfällt der grösste Anteil auf die inländische Teuerung, während die importierte Inflation deutlich im negativen Bereich verharrt. Wir rechnen im ersten Quartal 2025 mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate und erwarten daher eine erneute Leitzinssenkung durch die Nationalbank im März.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Dezember wie prognostiziert die Leitzinsen um 0.25 Prozentpunkte gesenkt. Der Einlagesatz liegt nun bei 3.0 %, was einer restriktive Geldpolitik entspricht. Die Inflationsrate von 2.3 % befindet sich nahe dem Zielwert von zwei Prozent, während die Kerninflation weiterhin deutlich höher liegt und nur langsam rückläufig ist. Die Ökonomen der EZB haben ihre Wachstumsprognosen leicht nach unten korrigiert und sehen sich mit zunehmender Unsicherheit bei den Inflationsaussichten konfrontiert. Für das erste Halbjahr 2025 gehen wir von weiteren graduellen Zinssenkungen der EZB aus.
Die amerikanische Notenbank senkte das Zielband ebenfalls um 0.25 Prozentpunkte und signalisierte für das Jahr 2025 weniger Zinsschritte als noch im September erwartet wurde. Die bevorzugte Inflationskennzahl der Notenbank, die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stagniert seit einem halben Jahr auf einem unverändert hohen Niveau. Die positiven Wirtschaftsaussichten deuten unterdessen nicht auf ein rasches Erreichen der Inflationszielmarke hin. Aus diesem Grund wird die Notenbank das Tempo der Leitzinssenkungen erheblich drosseln und die Zinsen im restriktiven Bereich halten.
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