«Die Graubündner Kantonalbank hat im Geschäftsjahr 2015 trotz erschwerten Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis erzielt. Die konsequente Verfolgung der eingeschlagenen Strategie und ein wirkungsvolles Risikomanagement erwiesen sich als zielführend. Für das Geschäftsjahr 2016 sind wir zuversichtlich, den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen zu können», hält Bankpräsident Peter Fanconi fest. «Das gute Ergebnis 2015 ist auch Ausdruck der hohen Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeitenden und der grossen Verbundenheit der GKB mit dem Markt Graubünden. Darauf aufbauend sind wir in der Lage, die Bank laufend zu erneuern und unsere Dienstleistungen den sich verändernden Kundenbedürfnissen anzupassen. Die Digitalisierung wird dabei einen Schwerpunkt bilden», ist CEO Alois Vinzens überzeugt.
Kundenausleihungen: Starkes Wachstum von +8.3% durch Sonderfaktoren
Die Zunahme bei den Kundenausleihungen von CHF 1’342.0 Mio. (+8.3%) sind auf Sonderfaktoren und nicht auf eine Veränderung der Risikopolitik zurückzuführen. Kurzfristige Kundenausleihungen von CHF 400 Mio. wurden durch das Cash Management an öffentlich rechtliche Körperschaften generiert. Im Weiteren konnte bei den Hypotheken (+6.3%) ein Wachstumsbeitrag von 3.1% durch erstklassige, ausserkantonale Hypotheken erzielt werden.
Kundenvermögen: Volumen knapp über CHF 30 Mia.
Das Kundenvermögen (-0.3%) ging leicht auf neu CHF 30.1 Mia. zurück. Währungsbedingte Einflüsse und der Abfluss ausländischer Kundengelder konnten durch das Wachstum bei den inländischen Kunden kompensiert werden.
Zinserfolg: Negatives Zinsumfeld belastet
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft (CHF 230.4 Mio.) reduziert sich durch die negativen Geld- und Kapitalmarktsätze um -2.3%. Das gute Risikoergebnis schmälerte den Zinsertrag leicht durch Wertberichtigungen von lediglich CHF 0.4 Mio. Der Bestand an Krediten mit Zahlungsverzug (Non Performing Loans) bewegt sich mit 0.27% weiterhin auf einem historisch tiefen Niveau. Der Überhang an kurzfristigen Bilanzabsicherungsgeschäften aufgrund der Negativzinsen belastete das Ergebnis. Das starke Ausleihungswachstum sowie die Entwicklung der Hypothekarzinsen kompensierten einen grossen Teil der Mindererträge.
Kommissions- und Handelsgeschäft: Währungstransaktionen
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um -5.6% auf CHF 106.0 Mio. ab. Der Verlust an attraktiven ausländischen Anlagevermögen sowie die Mindererträge aus den Retrozessionen konnten nicht kompensiert werden. Die Rückkehr zu einem freien Wechselkurs gegenüber dem Euro brachte eine deutliche Zunahme an Fremdwährungstransaktionen mit positiver Wirkung auf den Handelsertrag (+7.7%).
Geschäftsaufwand: Abgeltung Staatsgarantie im Aufwand enthalten
Der Geschäftsaufwand ging gegenüber dem Vorjahr um -1.3 % oder CHF -2.2 Mio. zurück. Das Vorjahresergebnis beinhaltete durch die Neugestaltung der Personalvorsorgestiftung einmalige Komponenten von CHF 2.8 Mio. Der Sachaufwand erhöhte sich aufgrund eines grösseren Projektvolumens (Investitionen). Die laufenden Kosten konnten gesenkt werden. Die Abgeltung für die Staatsgarantie (CHF 2.8 Mio. / +5.1%) wird nach den neu geltenden Rechnungslegungsvorschriften als Teil des Geschäftsaufwandes verbucht. Die Cost/Income-Ratio II verschlechtert sich aufgrund des Ertragsrückganges leicht auf 50.2% (+0.7%-Punkte).
Geschäftserfolg CHF 179.1 Mio.
Der Geschäftserfolg wird mit CHF 179.1 Mio. (-3.9%) ausgewiesen. Die Mindererträge aus dem Zins- und Kommissionsgeschäft konnten trotz tieferen Abschreibungen, Kostenmassnahmen und einem besseren Risikoergebnis nicht vollständig kompensiert werden.
Konzerngewinn: deutliche Steigerung von +4.4%
Der ausgewiesene Konzerngewinn erhöhte sich nach Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken um +4.4% auf CHF 168.2 Mio. Im ersten Semester realisierte die Bank einen Verkaufsgewinn auf der Swisscanto-Beteiligung von CHF 16.8 Mio. Dieser Gewinn hat keinen Einfluss auf das Konzernergebnis. Er wird direkt in die Reserven für allgemeine Bankrisiken überführt und für geplante Investitionen in Zukunftsprojekte genutzt.
Eigenkapitalausstattung: Kernkapitalquote von 18.7% herausragend
Die GKB verfolgt das Ziel, sich mit einer überdurchschnittlichen Eigenmittelausstattung positiv vom Markt abzuheben. Die gewichtete Kapitalquote beträgt 18.7% (CET1-Ratio) und besteht vollständig aus hartem Kernkapital. Gegenüber der aufsichtsrechtlich geforderten Quote von 12.8% verfügt die Bank damit über grosse Eigenmittelreserven.
Ausschüttung: CHF 99.8 Mio. für Kanton, Partizipanten und Öffentlichkeit
Aufgrund des guten Ergebnisses wird eine unveränderte Dividende von CHF 38.00 ausgeschüttet. Die Payout Ratio beträgt im Stammhaus 50.6% und liegt in der angestrebten Bandbreite von 50 bis 60%. Insgesamt werden über Dividenden CHF 95.0 Mio. an den Kanton Graubünden und die Partizipanten ausgeschüttet. Dem Beitragsfonds für nichtkommerzielle Projekte aus den Bereichen Kultur, Gemeinnütziges, Sport, Wirtschaft und Tourismus sowie Gesellschaftliches wurde erneut CHF 2.0 Mio. zugewiesen. Der Kanton Graubünden erhält inklusive Abgeltung der Staatsgarantie CHF 82.9 Mio. (+ CHF 0.2 Mio.).
Ausblick 2016: Stabiler Konzerngewinn erwartet
Die Graubündner Kantonalbank erwartet trotz eines anspruchsvollen Umfeldes einen stabilen Konzerngewinn. Das schwierigere konjunkturelle Umfeld erhöht die Kreditrisiken. Der erwartete Geschäftserfolg reduziert sich daher auf CHF 170 bis 175 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 3 bis 5%. Die Bank erwartet in der Folge einen Rückgang des Gewinnes pro PS auf CHF 67 bis 70. Im Ausleihungsgeschäft rechnet die Bank im laufenden Geschäftsjahr mit einem Wachstum von CHF 500 Mio. Der Neugeldzufluss ist mit CHF 200 Mio. budgetiert.