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Chancen in volatilen Märkten.

Datum: 14.04.2025 Neu
Autor: Daniel Lüchinger

​​​​​​​​​​«Märkte tendieren zur Übertreibung, vor allem gegen unten!» George Soros' berühmtes Bonmot wurde in den letzten Tagen an den Finanzmärkten auf beunruhigende Weise sichtbar. Donald Trumps Zolloffensive wirbelte die Märkte durcheinander und verunsicherte Anlegerinnen und Anleger. Inmitten dieser schwankenden Märkte stellt sich für viele die Frage: Verkaufen, abwarten oder gar einsteigen? Im Wesentlichen können Sie in volatilen Märkten drei Strategien verfolgen.

Verluste in der Grössenordnung von 5 Prozent an einem Tag sind beängstigend. Im April erlebten wir gleich einige solche Tage in Folge. In einer solchen Situation die Emotionen im Griff zu behalten, ist nicht einfach. Dass es sich aber lohnt, zeigte der Mittwoch eindrücklich, als Trump eine Zollpause ankündete: Die besten und schlechtesten Börsentage liegen nämlich oft nahe beieinander.​

​​«Märkte tendieren zur Übertreibung, vor allem gegen unten!»​

​​Ein Ansatz ist es, sich die Volatilität der Märkte zunutze zu machen. An Tagen mit grossen Verlusten steigt die Volatilität sehr stark an. Daraus entstehen Chancen durch die Emission von Barrier Reverse Convertibles (BRCs), welche dann auch bei grosszügiger Barriere in der kurzen Frist (drei Monate) attraktive Coupons bieten. Diese Strategie bietet sich für Anleger an, die sich über den kurzfristigen Ausblick unsicher sind und ihre Rendite mit zusätzlichen Portfolioerträgen verbessern wollen. ​

Anlegende, welche sich mehr Sorgen über die kurzfristigen Risiken machen und ihre Portfolios vor einem zusätzlichen Abwärtspotenzial absichern möchten, bieten sich «Put Optionen» an. Sie sind oft die bessere Option als der Verkauf von Aktien, auch wenn Optionen während Marktschwankungen teurer sind. Anderseits weisen Obligationen mit bester Bonität und auch Gold oft gute Diversifikationseigenschaften bei Marktkorrekturen auf.​

Eine Börsenweisheit lautet: «Kaufe, wenn alle verkaufen wollen.» Anlegende, die vor dem Ausverkauf nicht ausreichend investiert waren und / oder bereit sind, kurzfristige Risiken im Austausch gegen langfristige Chancen einzugehen, bietet sich «Buy the Dip» an. Verluste von 20 Prozent seit dem Höchstwert haben sich in der Vergangenheit als gute Einstiegspunkte erwiesen. Seit 1945 gab es am US-Aktienmarkt zwölf dieser Fälle. Innerhalb von 5 Jahren nach Korrektur waren sämtliche der zwölf Fälle positiv mit einer durchschnittlichen Rendite von mehr als 50 Prozent.

​Die Märkte haben uns in den letzten Tagen eindrücklich ihre Neigung zur Übertreibung gezeigt. In solch volatilen Phasen gibt es keine «richtige» Strategie für Anlegerinnen und Anleger – sich von seinen Emotionen leiten zu lassen, ist aber sicher die schlechteste Option. Ob Sie sich für das Aussitzen der Volatilität, den mutigen Schritt des antizyklischen Kaufs oder die stabilisierende Wirkung der Diversifikation entscheiden, sollte wohlüberlegt sein und zu Ihrer persönlichen Anlagestrategie passen. Halten Sie an Ihrer Anlagestrategie fest und lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Schlagzeilen zu überhasteten Handlungen verleiten. Oder wie ich immer gerne sage: «Bleiben Sie investiert»​.

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