Solange die Märkte steigen, ist die Versuchung gross, auf wenige Wachstumstitel zu setzen. Die aktuelle Marktlage zeigt aber einmal mehr, wie wichtig die Streuung des Vermögens ist.. Man kann sich das wie einen Airbag vorstellen: Dieser schützt nicht vor dem Unfall, aber kann helfen, diesen abzufedern. Doch nicht nur auf defensiver Seite kann Diversifikation punkten. Ein stabiles Portfolio, das über verschiedene Titel, Anlageklassen, Regionen und Währungen aufgestellt ist, partizipiert auch an der Performance des Marktes mit. Es erhöht also die Chancen auf Gewinner im Depot.
Wie breit ein Portfolio diversifiziert werden sollte, hängt massgeblich von der individuellen Risikobereitschaft ab. Wer bereit ist, grössere Wertschwankungen in Kauf zu nehmen, kann sein Portfolio stärker auf wachstumsorientierte Anlagen wie Aktien ausrichten. Wer weniger Risiko im Portfolio haben möchte, der diversifiziert sein Portfolio über verschiedene Anlageklassen hinweg. Es ist nämlich kaum möglich, immer nur Gewinner auszuwählen. In den letzten Tagen hat man das eindrücklich bei Börsenlieblingen wie Nvidia gesehen, die kurzfristig stark verloren haben. Es ist also nicht sinnvoll, nur auf wenige Titel, Branchen oder Länder zu setzen. Gerade Kleinanlegerinnen oder Kleinanleger in der Schweiz haben eine Tendenz, ihre Portfolios mit wenigen Titeln zusammenzustellen – mit besonderem Fokus auf den Heimmarkt. Damit riskiert man nicht nur grosse Wertschwankungen, sondern läuft auch Gefahr, den Anschluss an technologische Megatrends zu verpassen.
«Wer nicht diversifiziert, spekuliert.»
"Obligationen steigen im Wert, wenn Aktienkurse fallen". So lautet eine weitverbreitete Phrase. Tatsächlich: Obligationen können in turbulenten Aktienmärkten diversifizieren. Wie auch letzte Woche geschehen. Realwerte wie Gold oder Immobilien gelten traditionell als krisenresistent und können helfen, ein Portfolio zu diversifizieren. Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheit, wie wir sie aktuell am Markt sehen, treiben normalerweise die Preise insbesondere von Gold nach oben. Im globalen Ausverkauf der letzten Tage konnte sich das gelbe Edelmetall aber kurzfristig nicht halten. Anlegerinnen und Anleger mussten Gewinne auf Goldpositionen mitnehmen, um Verluste auf anderen Positionen zu decken.
Wer sein Portfolio nicht diversifiziert, spekuliert auf einzelne Titel. Diversifikation und deren Chancen und Risiken sollten immer ganzheitlich betrachtet werden, auch innerhalb einzelner Anlageklassen. Dabei sollte immer der Blickwinkel der eigenen Anlagestrategie eingenommen werden. Ein gut diversifiziertes Portfolio ist für unterschiedliche Phasen gut aufgestellt aber macht es nicht immun gegen Verluste. Es mindert aber deren Heftigkeit um ein Vielfaches. Eine gute und einfache Möglichkeit, schon mit kleinen Beträgen diversifiziert zu investieren, sind Anlagefonds.