«Aktuell sind Good News der US-Wirtschaft eher Bad News für die Finanzmärkte.»
Für das Jahr 2025 erwarten wir ein konstruktives Wirtschaftsumfeld, das eine solide Basis für die Entwicklung an den Finanzmärkten darstellt. Angesichts des nachlassenden Inflationsdrucks können die Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik lockern und die Leitzinsen schrittweise senken.
Nach den wirtschaftlichen Schocks der vergangenen Jahre zeigt sich die Weltwirtschaft widerstandsfähiger denn je. Mit der wirtschaftlichen Erholung hat sich die weltweit hohe Inflation merklich abgeschwächt. Dies ermöglicht es den Zentralbanken, ihre restriktive Geldpolitik zu lockern. Eine allmähliche Reduktion der Leitzinsen bis zum Sommer 2025 schafft ein positives Umfeld für Investitionen und Konsum.
Die Bekämpfung der hohen Inflation hat Wirkung gezeigt: Preise für Energie, Nahrungsmittel und Industriegüter haben sich normalisiert, und die Inflation nähert sich in den meisten Regionen den Zielwerten der Zentralbanken an. Besonders in der Schweiz fällt die Inflation niedrig aus. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte aufgrund der niedrigen Inflation weitere Zinssenkungen vornehmen. Eine Rückkehr zu Negativzinsen erwarten wir jedoch nicht.
Trotz der Schwäche des deutschen Marktes, des wichtigsten Handelspartners, zeigt sich die Schweizer Wirtschaft weiterhin stabil. Steigende Reallöhne und eine hohe Zuwanderung stützen den privaten Konsum, während die robuste Weltwirtschaft dem Exportsektor Aufwind gibt. Frühindikatoren deuten auf eine moderate Wachstumssteigerung hin. Insgesamt profitiert die Schweiz von ihrer defensiven Marktstruktur und einer starken Währung. Mittelfristig hängt die Schweizer Wirtschaft vor allem von der Entwicklung der internationalen Konjunktur und der politischen Rahmenbedingungen ab.
Die wichtigsten Risiken kommen vor allem aus den USA. Das Wirtschaftswachstum und der stabile Konsum in den USA haben den US-Dollar erstarken lassen. Ein zu starker Dollar ist ein Risiko für amerikanische Unternehmen, da er amerikanische Exporte verteuert. Zusätzlich hängt vieles von der neuen US-Handelspolitik unter Präsident Trump ab. Handelskonflikte wirken potenziell inflationstreibend, was mit höheren Zinsen bekämpft werden müsste. Ein Problem für die Finanzmärkte.
Aktuell sehen wir, dass gute Wirtschaftsdaten aus den USA eher schlechte Nachrichten für die Finanzmärkte sind. Eine robuste amerikanische Wirtschaft spricht gegen schnelle Leitzinssenkungen, was wiederum risikoreiche Anlagen wie Aktien hemmt.
Das Jahr 2025 eröffnet Anlegerinnen und Anlegern vielfältige Chancen. Die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen und die Stabilisierung der Weltwirtschaft schaffen ein günstiges Umfeld. Diversifikation bleibt aber entscheidend, um von den globalen Chancen zu profitieren und die Risiken zu minimieren.