Ein Blick auf die Märkte in Europa oder Übersee zeigt jedoch, was möglich wäre: Renditen von 13 Prozent auf globaler Ebene, 16 Prozent in Europa, 17 Prozent in Nordamerika oder gar 47 Prozent bei den Technologiewerten in den USA zeigen, wo die Musik im bisherigen Jahresverlauf gespielt hat.
Weshalb konnte der Schweizer Aktienmarkt in diesem Jahr bis anhin nicht überzeugen? Gründe dafür gibt es einige. So besteht der Schweizer Aktienmarkt zum Beispiel zu über 50 Prozent aus den beiden Sektoren Gesundheitswesen und Basiskonsum – zwei Sektoren, deren Performance im laufenden Jahr deutlich hinter anderen Sektoren zurück liegt. Obwohl viele Unsicherheiten vorherrschen, waren Aktien von defensiven Unternehmen weniger gefragt. Wachstumswerte hatten die Nase vorn: Unternehmen wie Microsoft oder Nvidia rentierten 50 Prozent und mehr. Solche Werte findet man im Schweizer Aktienmarkt nur selten. Hinzu kommt, dass hierzulande eine schwächere Industrie in Europa den Auftragseingang der zyklischen Werte belastet.
Einen weiteren Grund für die schwächere Entwicklung des Schweizer Aktienmarkts findet sich bei einigen Schwergewichten im Index. Die Aktie des Pharmaunternehmens Roche beispielsweise, welches immer noch unter «Corona-Nachwehen» leidet, hat den Index mit schwachen Renditen deutlich unter Druck gesetzt. Auch die Wertentwicklung der Nestlé-Aktie wirkt seit längerem negativ auf die Indexperformance. Wenn man die diesjährige Wertentwicklung des SPI ohne die Titel Nestlé und Roche betrachtet, so wird deutlich, dass diese mehr als doppelt so hoch ausgefallen wäre. Titelspezifische Ereignisse wirkten sich dieses Jahr somit negativ auf die Gesamtrendite aus. Auch vergangene Woche wurde der Schweizer Aktienmarkt von den defensiven Schwergewichten gebremst und konnte nicht mit den Aufwärtsbewegungen der internationalen Aktienmärkte Schritt halten. Um diese Jahreszeit stellt sich natürlich die Frage: Findet die «Santa-Rallye» dieses Jahr ohne den Schweizer Aktienmarkt statt?
Rückblickend war das Jahr bisher kein erfolgreiches für den Schweizer Aktienmarkt. Nach vorne blickend bieten sich aber durchaus Chancen: Einerseits haben sich die Bewertungen der Aktien im Vergleich zu den Vorjahren teils deutlich reduziert. Des Weiteren bieten Schweizer Aktien stabile und attraktive Dividendenrenditen. Und abschliessend sorgt der defensive Charakter des Schweizer Aktienmarktes in Zeiten von erhöhten Unsicherheiten und konjunktureller Abkühlung für eine gewisse Stabilität im Portfolio. Diese Eigenschaften machen Schweizer Aktien zu einem wichtigen Baustein in einem diversifizierten Portfolio.