Der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump war von einer Vielzahl präsidialer Dekrete und der Ankündigung neuer Zölle geprägt, welche teilweise jedoch wieder verschoben wurden. Die Unsicherheiten betreffend der weiteren US-Politik beeinträchtigen das ansonsten positive Konjunkturbild. Wichtige globale Konjunktur- und Stimmungsindikatoren sind zuletzt angestiegen und deuten auf ein gutes Wirtschaftswachstum hin. Auf regionaler Ebene zeigt sich insbesondere die US-Wirtschaft in einer guten Verfassung. In Europa ist die Stimmung weiterhin gedämpft und die meisten Unternehmen bleiben vorsichtig. Entscheidend bleibt die Inflationsentwicklung.
In den USA ist die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend gestiegen und hat den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht. Im Januar stiegen die Konsumentenpreise im Jahresvergleich um drei Prozent. Die monatliche Rate ist mit 0,5 Prozent ebenfalls stärker angestiegen als prognostiziert. Besonders stark stiegen die Preise für Dienstleistungen und Flugreisen. Die Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, lag im Januar mit 3,3 Prozent ebenfalls über den Erwartungen. Dies zeigt, dass der Kampf gegen die Inflation in den USA nicht gewonnen ist. Die US-Notenbank Fed beobachtet insbesondere die Kernrate genau, da sie als besserer Indikator für den allgemeinen Preistrend gilt.
«Zinspause in den USA stützt den US-Dollar.»
Im Gegensatz zu den USA ist die Inflation in der Schweiz sehr niedrig. Die Konsumentenpreise sind im Januar erneut leicht gesunken. Die jährliche Teuerung fiel von 0,6 Prozent im Dezember auf 0,4 Prozent im Januar. Während der Preisdruck im Kernbereich weiter abnahm, stiegen die Dienstleistungspreise nach einer ausgeprägten Schwächephase wieder leicht an. In der Summe dürfte die Inflation in der Schweiz in den nächsten Monaten weiterhin nahe der unteren Bandbreite des Zielbands der SNB liegen.
Bei den Notenbanken zeichnet sich deshalb eine unterschiedliche Entwicklung ab. Da die Inflationsrisiken in den USA am grössten sind, dürfte die US-Notenbank eine abwartende Haltung einnehmen. Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank in diesem Jahr ist aufgrund der nach wie vor erhöhten Inflation gesunken. Die SNB auf der anderen Seite steuert aufgrund der tiefen Inflation auf Nullzinsen zu. Der nächste Zinsentscheid der SNB steht am 20. März 2025 an.
Die Unsicherheit über die Handelspolitik der neuen US-Regierung bremst die ansonsten positive Wirtschaftsentwicklung. Die US-Notenbank hat im Januar eine Zinspause eingelegt, welche in den kommenden Monaten anhalten dürfte. Dies stützt aktuell den US-Dollar, insbesondere gegenüber Währungen, die direkt von Handelsstreitigkeiten betroffen sind. In Kombination mit der prozyklischen Fiskalpolitik dürfte sich der US-Dollar in der kurzen Frist auf den jetzigen oder leicht erhöhten Levels halten.